Am Freitag beginnt die neue Bundesligasaison. Die Vorsaison war vor allem geprägt durch das enge Meisterrennen zwischen Bayern und Dortmund, den Überrraschungs-teams Union und Freiburg und einem offenen Abstiegskampf.
In diesem ersten Teil wird vor allem auf die Teams geschaut. Um zu klären, wie die Teams der Bundesliga sich nächste Saison vermutlich anstellen, wird in dieser Vorschau vor allem auf die Expected Goals-Werte der Vorsaison Bezug genommen, genauer die xG-Differenz und der Saisonverlauf aufgeteilt in xG erzielt und xG zugelassen. Außerdem wird der Einfluss von Trainerwechseln, Transfers und den Verletzungszahlen erörtert.
Im zweiten Teil werden einzelne, interessante Spieler profiliert, vor allem Neuzugänge und Schlüsselspieler der jeweiligen Vereine. Dieser erscheint in den nächsten Tagen. Nun erstmal zu den Teams.
Performance der Teams
Um eine allgemeine Einschätzung zu treffen, wie gut die Vereine in der Vorsaison waren und ob eher mit einer Verbesserung oder Verschlechterung zu rechnen ist, eignet sich der Vergleich der Tordifferenz mit der Differenz in Expected Goals (xG). (Da Elfmeter eine Sonderkategorie und begrenzt wiederholbar sind, werden sie herausgerechnet.)
Expected Goals misst grob gesagt die Qualität von Torschüssen. Dazu wird für jeden Torschuss eine “Torwahrscheinlichkeit” abhängig von Faktoren wie der Schussposition, Distanz/Winkel zum Tor oder im Weg stehenden Gegenspielern berechnet. Eine gute Erklärung für das Konzept findet sich auf der offiziellen Website der Bundesliga.
Der Vorteil von xG ist, dass es bessere Vorhersagen über zukünftige Leistungen ermöglicht als die einfache Tordifferenz, da über einen Zeitraum von mehreren Saisons nur eine Handvoll Teams ihren Wert übertreffen/unterbieten. Es ist somit ein besseres Maß für die tatsächliche Stärke eines Teams.
Natürlich ist die Aussagekraft dieses Vergleichs für die kommende Saison begrenzt, weil wichtige Informationen wie die Teilnahme an internationalen Turnieren, Trainerwechsel, Spielertransfers usw. fehlen. Dennoch gibt es uns eine gute Grundlage, auf die wir aufbauen und mit den genannten Informationen ergänzen können.
Die orangenen Balken zeigen die Differenz in Expected Goals (xG erzielt minus xG zugelassen) an, die lila Balken die tatsächliche Tordifferenz. Mannschaften mit nach rechts gewandten Balken erzielen im Schnitt mehr xG/Tore als der Gegner, andersherum für nach links gewandte Balken. Liegt das Ende des lila umrandeten Balkens weiter rechts als das Ende des orangenen Balkens (z.B. Bayern), hat die betroffene Mannschaft eine höhere Tordifferenz als xG-Differenz, also das Modell überperformt. Weiter links liegende lila umrandete Balken bedeuten Unterperformance des Modells (z.B. Schalke).
Da das Modell Durchschnittswerte ausgibt, gibt es durchaus Teams, die ihren Wert regelmäßig signifikant überperformen. Dies sind vor allem die Spitzenteams, in der Bundesliga gehören Bayern und Dortmund dazu.
Top 4
Obwohl der FC Bayern und Dortmund die Saison punktgleich abgeschlossen haben, liegt Bayern sowohl in der Tordifferenz, als auch der xG-Differenz deutlich vor dem BVB (und allen anderen Teams). Der Grund sind unterschiedliche Verteilungen der Tore, Bayern hatte mehr Kantersiege, also Spiele, die das Torverhältnis hoch-schrauben, ohne mehr Punkte zu bringen. Mit einer ausgeglicheneren Torverteilung wäre es zu keinem Meisterschaftsrennen gekommen, selbst die deutliche über-performte Tordifferenz des BVB ist nicht so hoch wie die xG-Differenz der Bayern, eine der wenigen Mannschaften, die Saison für Saison überperformt. Berücksichtigt man die volle Vorbereitungszeit unter Tuchel und die exzellenten Neuzugänge (Guerreiro, Laimer, Kim, Kane), ist der FCB mal wieder haushoher Favorit auf die Meisterschaft.
Die Saisonverlaufsgraphik ist aufgeteilt in Offensive (xG erzielt; gelb) und Defensive (xG zugelassen; rot). Liegt die orangene Linie über der roten, hat die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt eine positive xG-Differenz. Die Werte zum jeweiligen Spieltag sind ein gleitender Durchschnitt von 7 Spielen, d.h. der xG-Wert zum 4. Spieltag ist der xG-Durchschnittswert pro Spiel der Spieltage 1-7, für Spieltag 5 der Durchschnittswert für Spieltage 2-8 usw. Dies ermöglicht eine bessere Einschätzung der Form um den jeweiligen Zeitpunkt herum. Die gestrichelte weiße Linie markiert die Grenze der Winterpause, eine lila Linie markiert einen Trainerwechsel.
Bei den Bayern können wir ind er Hinrunde sehen, wie die offensive Performance schwankte, während die Defensive konstant blieb. Der kurz vor der Winterpause begonnene Abwärtstrend in der Offensive zeichnete sich danach fort, wurde aber nach einigen Spieltagen zugunsten schwächerer Defensive umgekehrt. Ab der Hälfte der Rückrunde hat Nagelsmann wieder beide Bereiche verbessert. Da Tuchel zu wenige Spiele im Amt war, ist keine sinnvolle Aussage zu seinen Änderungen möglich.
Nach den zugrundeliegenden Werten befindet sich Borussia Dortmund in einer Sphäre mit RB Leipzig. Beide Mannschaften haben in der aktuellen Transferperiode Schlüsselspieler verloren. Beim BVB war Bellingham der Alleskönner im Mittelfeld, der dem Gegner die Bälle abgenommen, mit Pässen weiterverteilt und Dribblings -getragen hat und im offensiven Drittel vorgelegt und verwertet hat. Mit seinem und vor allem Guerreiros Abgang ist sehr viel Spielstärke aus dem Mittelfeld verloren gegangen, die die bisherigen Neuzugänge (Sabitzer, Nmecha, Bensebaini) nicht im gleichen Maße mitbringen. Da Trainer Edin Terzić mit seiner Spielweise, auch wieder in der jetzigen Vorbereitung, sehr auf das Umschaltspiel und weniger auf einen koordinierten Spielaufbau setzt, könnte das in vielen Spielen, in denen der Gegner dem BVB den Ball überlassen wird, zum Problem werden. Andererseits steht diesmal Haller komplett zur Verfügung, der einen großen Beitrag zum Aufschwung in der Rückrunde beigetragen hat.
Noch mehr Verluste hat RB Leipzig zu beklagen, die sich nach schwachem Saisonstart unter Rose deutlich verbessert und letztlich ziemlich genau ihrer xG-Differenz gemäß performt haben. In jedem Teil des Spielfelds ist ein Schlüsselspieler gegangen: Abwehr (Gvardiol), zentrales Mittelfeld (Laimer), Außenbahn (Szoboszlai) und Sturm (Nkunku). Ähnlich wie Bellingham im Mittelfeld waren Szoboszlai und Nkunku komplette Spieler auf ihrer Position. Gleich fünf neue Spieler (Openda, Sesko, Baumgartner, Simons, Carvalho) mit unterschiedlichen Profilen sollen die Lücke in der Offensive schließen, wodurch die Rose taktisch viel variieren kann. Das exzellente Scouting und die einheitliche Spielphilosophie sollte dafür sorgen, dass die Mannschaft trotz des Umbruchs schnell einspielen und weiter stark auftreten sollte.
Laut ihrer xG-Differenz der letzte Saison ist Bayer Leverkusen näher dran am Mittelfeld der Liga als den obigen Topvereinen. Jedoch gibt es berechtigte Gründe zur Annahme, dass sie nächste Saison aufholen. Trainer Xabi Alonso hat die Mannschaft mit einem auf Kontrolle aus dem Zentrum fokussierten Spielstil stabilisiert. Zwar ist mit Diaby ein wichtiger Offensivspieler gegangen und Schick laboriert weiterhin an seiner schweren Verletzung, dafür sind die Neuzugänge Hofmann, Grimaldo und Boniface sehr spielstark und Ausnahmetalent Wirtz hat nach starkem Comeback vom Kreuzbandriss die komplette Vorbereitung mitgemacht. Die Spielerqualität hebt Leverkusen von dem Rest der Liga ab und ist näher dran an den Top 3.
Mittelfeld
Drei weitere Vereine haben einen positive xG-Differenz, erzielen also im Schnitt mehr Tore als der Gegner. Dabei haben alle drei unterschiedliche Saisons hinter sich.
Eintracht Frankfurt hat nach starkem Saisonstart zum Ende der Hinrunde sehr abgebaut und sich erst gegen Mitte der Rückrunde stabilisieren können. Insgesamt hat die Mannschaft leicht unterperformt. Der wahrscheinliche Abgang von Kolo Muani wird eine große Lücke im Angriff reißen, dafür ist mit der Verpflichtung von Skhiri ein Coup gelungen. Neu-Trainer Dino Toppmöllers Philosophie, eine Verbindung von aggressivem, hohen Pressing und einem geordnetem Ballbesitzspiel, klingt nach einer sinnvollen Entwicklung der Spielidee der letzten Jahre. Sollte die Umsetzung fruchten, ist die Eintracht auch dieses Jahr ein heißer Kandidat für eine Platzierung im oberen Drittel.
Eine solide Saison, ohne je oben oder unten angeklopft zu haben, hat der 1. FC Köln hinter sich. Es wäre tatsächlich mehr gegangen, denn nach xG-Differenz liegt die Mannschaft sogar vor Frankfurt und hat aufgrund einer starken Unterperformance nicht wieder um Europa mitgespielt. Die plötzliche Leistungsexplosion in den letzten Saisonspielen könnte große Hoffnungen machen, fußt jedoch auf einem sehr leichten Restprogramm. Zudem ist der wichtigste Spieler Skhiri gegangen. Nichtsdestotrotz sollten die Kölner ohne Doppelbelastung wieder mindestens eine sorgenfreie Saison mit Blickrichtung Europa spielen.
Wie die Kölner hat auch der VfB Stuttgart stark unterperformt. Nach schwachen 8 Spieltagen hat Materazzo die Mannschaft einigermaßen stabilisiert, vor allem die anschließende negative Entwicklung in der Offensive hat ihm letztlich den Job gekostet und wurde von Nachfolger Hoeneß umgekehrt. Selbst bei einem Abgang von Guirassy sollte der VfB im Normalfall nicht ernsthaft in Gefahr geraten, abzusteigen.
Überperformt hat dagegen der VfL Wolfsburg, der mit einer xG-Differenz von exakt 0 abgeschlossen hat. Dabei war der Saisonverlauf alles andere als konstant, nämlich ein Auf und Ab in der Offensive und Defensive. Das macht die Mannschaft für die neue Saison ein wenig unberechenbar, trotz Bewegung im Kader sieht es aber wieder nach grauem Mittelfeld aus.
In einer ähnlichen Situation steckt Borussia Mönchengladbach, die bei fehlender Überperformance mehr Schwierigkeiten hatten. Hätte Thuram, Spitzenreiter der Liga in npxG/901, seine Chancen besser verwertet, wäre die Saison entspannter verlaufen. Da mit Hofmann zudem ein weiterer Stützpfeiler den Verein verlassen hat und der neue Trainer Seoane deutlich mehr auf Pressing wert legt als der überwiegend auf Ballbesitz orientierte Farke, ist eine höhere Schwankung nach oben und unten gegeben.
Erst dahinter liegen die zwei Überraschungsteams der Saison. Der SC Freiburg war für weite Strecken der Saison nahe an einem Champions League-Platz, jedoch hat sich schon früh nach der Winterpause ein Negativtrend vor allem in der Offensive entwickelt. Für eine erneute Platzierung im oberen Drittel müsste die Mannschaft (erneut) besser performen als diese Saison und der kleine Kader der Doppelbelastung standhalten. Eher unwahrscheinlich.
Ähnliches gilt für den FC Union Berlin. Hier ist die Überperformance nochmal deutlich größer, dafür ist der Kader um Einiges breiter als Freiburgs. Union hat jedes Jahr die Erwartungen übertroffen und sich verbessert, es ist jedoch schwer vorzustellen, dass es das fünfte Jahr in Folge passiert.
Der FSV Mainz 05 sollte wie die letzten Jahre solide im Mittelfeld landen. Bo Svensson ist ein kompetenter Trainer und einem möglichen Abgang von Stach und/oder Barreiro wurde jetzt schon mit der Verpflichtung von Tom Krauß vor-gebeugt. Obwohl die Rückrunde defensiv schwach endete, ist sie insgesamt positiver verlaufen als die Hinrunde, was auf eine gefahrlose kommende Saison deutet.
Die TSG Hoffenheim musste lange um den Klassenerhalt zittern. Dabei ist mit dem Trainerwechsel zu Pellegrino Matarazzo erst zügig defensive Stabilität eingekehrt, um danach wieder zu entgleiten. Der Verlust von Baumgartner, einem wichtigen und vielseitigen Spieler, wiegt schwer, insgesamt wurde der Kader aber gut ergänzt (Szalai, Grillitsch, Justvan, Bülter, Weghorst). Es sieht mehr nach Mittelfeld als Abstiegs-kampf aus.
Abstiegskandidaten
Dort gehört als erster Verein zweifelsfrei Werder Bremen dazu. Mit voran-schreitender Hinrunde war die Mannschaft im freien Fall. Die Winterpause hat Trainer Werner genutzt, um die Rückrunde deutlich besser zu gestalten. Sollte die kommende Saison den Trend fortführen, ist der Klassenerhalt gut machbar. Zudem ist Werder weniger abhängig von Füllkrug ist als es scheint. Die fünf Elfmeter schrauben sein Torekonto sehr hoch, sein (npxG+xA)/90-Wert von 0,44 ist leicht niedriger als die 0,50 von Marvin Ducksch.
Noch mehr zittern müssen wird der VfL Bochum. Die xG-Differenz war identisch zu der von Absteiger Schalke, nur dass die Gelsenkirchener deutlich stärker unterperformt haben. Thomas Letsch konnte nach seinem Amtsantritt zum 8. Spieltag Offensive und Defensive extrem verbessern, das Niveau in der Rückrunde jedoch nicht halten.
Das nach xG-Differenz schlechteste Team war der FC Augsburg. Als einzige Mannschaft der Flop 6 hat der FCA nicht unterperformt und hat zudem von der Unterperformance von Stuttgart profitiert. Gerade die Leistungen in den letzten Spielen der Rückrunde waren katastrophal. Mit Pfeiffer, Tietz und Breithaupt wurden gute Neuzugänge getätigt, dennoch wird die Mannschaft, wie es aussieht, nur dem Abstieg entkommen, wenn sie von der Schwäche anderer Mannschaften profitieren können, insbesondere der zwei Aufsteiger.
Aufsteiger
Die Qualität von Aufsteigern ist generell hoch. In den letzten fünf Jahren haben deutlich mehr Aufsteiger die Klasse gehalten (7) als abgestiegen sind (4). Quer-vergleiche sind natürlich schwierig und eine Aufstiegssaison erfordert oft andere Qualitäten als der Klassenverbleib. Die xG-Differenz in der 2. Liga mit den Bundesligisten zu vergleichen hat wenig Aussagekraft, zumindest hilft es einzuschätzen, ob eine Mannschaft verdient oder eher glücklich aufgestiegen ist.
Meister FC Heidenheim hat extrem überperformt. Die Tordifferenz von 0.9 pro Spiel ist ähnlich hoch wie die Tordifferenz des BVB in der ersten Liga, während die xG-Differenz von 0.36 (geteilter vierter Platz mit Düsseldorf) vergleichbar ist mit der von Leverkusen. Eine Überperformance von etwa 250% zu wiederholen ist nahezu unmöglich. Zwar ist kein Leistungsträger gegangen und es wurden gute Transfers getätigt, der Klassenerhalt ist dennoch eine hohe Hürde für die Heidenheimer.
Ähnlich krass überperformt hat auch der SV Darmstadt 98. Einer xG-Differenz pro Spiel von 0.23 steht eine Tordifferenz von 0.50 gegenüber. Laut den zugrundliegenden Daten steht Darmstadt nur auf Platz 7, spürbar schlechter als Heidenheim. Zudem sind mit Pfeiffer und Tietz zwei Schlüsselspieler abgewandert. Hoffnung macht höchstens, dass das Spielsystem von Lieberknecht weniger auf individuelle Qualität baut als gute Standards und eine koordinierte Defensive, die darauf aus ist, den Gegner aus möglichst schlechten Positionen schießen zu lassen. Zweifelhaft, dass das für den Klassenverbleib reicht.
Zum Vergleich hatten die Aufsteiger der letzten Jahre folgende xG-Differenzen in ihrer jeweiligen Aufstiegssaison (Daten von FootyStats):
Fürth ist nach einer xG-Differenz von 0.65 in der Aufstiegssaison chancenlos abgestiegen, während Düsseldorf es geschafft hat, nach einer negativen xG-Differenz die Klasse zu halten. Der Zusammenhang zwischen xG-Differenz und Ergebnis ist schwach. Faktoren wie Spielweise, Transfers, Qualität der Konkurrenten spielen eine gewichtige Rolle.
Verletzungen und Abwesenheiten
Einen gewichtigen Einfluss auf die Leistung und damit das Abschneiden einer Mannschaft hat die Verfügbarkeit des Kaders. Verletzungskrisen können eine ganze Saison kaputt machen und durchgängig verfügbare Stammspieler erleichtern das Einüben der gewünschten spielerischen Maßnahmen. Insofern ist die Anzahl der Verletzungen und Abwesenheiten von Spielern durch anderweitige Wettbewerbe zu berücksichtigen für eine Prognose der Zukunft.
Welcher Anteil von Verletzungen durch Pech bestimmt wird, ist schwer zu sagen. Manche Mannschaften scheinen über Jahre grundsätzliche Probleme mit bestimmten Arten von Verletzungen zu haben. Es ist aber plausibel anzunehmen, dass extrem große oder kleine Werte in der Liste der Ausfalltage sich eher nicht wiederholen werden. Daher lohnt sich ein Blick auf die Verletzungstabelle von Fussballverletzungen.
Union Berlin hat von sehr wenigen und kurzen Verletzungen profitiert. Auch Stuttgart, Frankfurt und Freiburg sind relativ verletzungsfrei geblieben. Drei dieser vier Vereine spielen in der kommenden Saison international, haben also eine über-durchschnittliche Belastung. Es kann angenommen werden, dass gerade diese drei mehr Schwierigkeiten durch Ausfälle haben werden. Allerdings haben alle drei in den zwei Saisons zuvor ebenfalls wenige Verletzte gehabt, daher könnten sie durchaus kompetente Mittel zur Belastungssteuerung oder Ausfallverkürzung haben.
Auf der anderen Seite steht der FC Augsburg mit den deutlich längsten Verletzungen. Das könnte ein wichtiger Grund für die schlechte Performance sein. Sollte es den FCA nicht wieder so hart treffen, ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt größer. In den zwei Saisons zuvor war Augsburg im Mittelfeld der Verletzungstabelle.
Die nachfolgenden drei Mannschaften Bayern, Dortmund und Leipzig sind die Top 3 der Liga. Die Weltmeisterschaft mitten in der Saison könnte ein Hauptgrund für die Ausfälle gewesen sein, jedoch waren Bayern und Dortmund in den zwei Saisons zuvor ebenfalls eher hinten in der Verletzungstabelle.
Statt der WM stehen in der kommenden Saison zwei andere Länderturniere an, der AFC Asian Cup und der Africa Cup. Beide finden zeitgleich im Januar und Februar statt, wodurch betroffene Spieler bei gutem Abschneiden die ersten 5 Spieltage nach der Winterpause verpassen könnten, mögliche Zeit zur Wiedereingliederung in den Vereinsbetrieb nicht eingerechnet. Ligainsider hat zu beiden Turnieren eine Übersicht der potentiell teilnehmenden Spielern erstellt. Besonders betroffen ist der VfB Stuttgart, der im schlimmsten Fall ohne sechs Spieler auskommen muss. Bei allen anderen Bundesligisten ist die Anzahl der möglichen Abstellungen verkraftbar.
Fazit
Die aus den Daten wichtigen Kurzprognosen ergeben sich wie folgt.
Bayern wird souverän Meister.
Leipzig, Leverkusen, Dortmund bilden den Rest der Top 4.
Köln wird sich am meisten verbessern.
Freiburg und Union werden sich am meisten verschlechtern.
Bremen, Bochum, Augsburg werden um den Relegationsplatz spielen.
Heidenheim und Darmstadt werden absteigen.
Non-Penalty Expected Goals per 90, d.h. Expected Goals je 90 Minuten Spielzeit abzüglich Elfmeter